Mit
Bildung und Dialog gegen die zunehmende gesellschaftliche Spaltung – Erstes
öffentliches Symposion von „The Guild“ in Brüssel
Die neue
Vereinigung forschungsintensiver Universitäten in Europa, „The Guild“, hat an
die Politik appelliert, der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung in Europa
deutlicher als bislang entgegenzutreten. Die Vereinigung rief regionale und
nationale Regierungen sowie die EU auf, verstärkt auf die Hochschulen zu
setzen, um einen Prozess des Dialogs und des Ausgleichs über kulturelle und
soziale Grenzen hinweg in Gang zu bringen. Die Mitgliedsuniversitäten von „The
Guild“ kommen am (heutigen) Montag in Brüssel zu ihrem ersten öffentlichen Symposion
zusammen.
Universitäten
zählten in allen europäischen Regionen zu den größten Arbeitgebern und seien
vielerorts Motoren der regionalen Wirtschaft, heißt es in der Erklärung. Ihre
Beschäftigten gehörten allen Altersgruppen und Generationen an. Sie seien zudem
ein Ort der freien Rede und des internationalen Austauschs, auch im Hinblick
auf die Grundlagen ethischen Verhaltens. Ihre Studierenden, Mitarbeiter und
Alumni stellten ein vielversprechendes Potenzial dar, um neue Formen des
Dialogs und der Auseinandersetzung zu entwickeln. Universitäten gäben
Flüchtlingen eine neue Perspektive und böten jungen Menschen aus sozial
benachteiligten Familien Aufstiegschancen. Die Universitäten seien daher eine
wichtige Ressource, damit die Früchte von Forschung und Innovation allen
Menschen zugutekommen könnten.
Die Zukunft
Europas und seiner Gesellschaften hänge von Forschung und Innovation ab.
Zugleich seien Forschung und Innovation für viele Menschen beunruhigend, da sie
zu Veränderungen führten. Universitäten stünden im Zentrum dieses Prozesses.
Denn die Universität sei nicht nur der Ort, an dem viele Innovationen ihren
Ausgang nähmen, sondern auch der Ort, der Lösungen für die damit verbundenen
Probleme anbieten könne. Die Universitäten müssten die Bedenken derjenigen
Menschen ernst nehmen, die sich von der gesellschaftlichen, kulturellen und
wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt fühlten. Nicht zuletzt müssten die
Hochschulen aber auch für die kritische Auseinandersetzung, für Bildung und die
Suche nach der Wahrheit eintreten.
Das erste
öffentliche Symposion von „The Guild of European Research-Intensive
Universities“ findet am (heutigen) Montag ab 17.00 Uhr in der Bibliothek Solvay
in Brüssel statt. Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Themen Open Science und
Open Innovation. Daniel Buhr, Professor für Policy Analyse und Politische
Wirtschaftslehre an der Universität Tübingen, wird das vielbeachtete Projekt
„Lebensphasenhaus“ vorstellen. Gäste der Tagung sind unter anderem Professor
Jean-Pierre Bourguignon, der Präsident des Europäischen Forschungsrates, sowie
Robert-Jan Smits, der Leiter der EU-Generaldirektion für Forschung und
Innovation.
„The
Guild“ war im vergangenen Sommer gegründet worden. Die Universität
Tübingen zählt zu den Gründungsmitgliedern. Der Vereinigung sind in den
vergangenen Monaten zahlreiche weitere Top-Universitäten beigetreten, wie
beispielsweise die Universität Louvain in Belgien, das King´s College London
oder die Universität Aarhus in Dänemark.
Kontakt:
Dr. Karl G.
Rijkhoek
Universität
Tübingen
Hochschulkommunikation
Telefon: +49
7071 29-76788
karl.rijkhoek[at]uni-tuebingen.de