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Montag, 21. November 2016

Europäische Universitäten appellieren an die Politik



Mit Bildung und Dialog gegen die zunehmende gesellschaftliche Spaltung – Erstes öffentliches Symposion von „The Guild“ in Brüssel

Die neue Vereinigung forschungsintensiver Universitäten in Europa, „The Guild“, hat an die Politik appelliert, der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung in Europa deutlicher als bislang entgegenzutreten. Die Vereinigung rief regionale und nationale Regierungen sowie die EU auf, verstärkt auf die Hochschulen zu setzen, um einen Prozess des Dialogs und des Ausgleichs über kulturelle und soziale Grenzen hinweg in Gang zu bringen. Die Mitgliedsuniversitäten von „The Guild“ kommen am (heutigen) Montag in Brüssel zu ihrem ersten öffentlichen Symposion zusammen. 

Universitäten zählten in allen europäischen Regionen zu den größten Arbeitgebern und seien vielerorts Motoren der regionalen Wirtschaft, heißt es in der Erklärung. Ihre Beschäftigten gehörten allen Altersgruppen und Generationen an. Sie seien zudem ein Ort der freien Rede und des internationalen Austauschs, auch im Hinblick auf die Grundlagen ethischen Verhaltens. Ihre Studierenden, Mitarbeiter und Alumni stellten ein vielversprechendes Potenzial dar, um neue Formen des Dialogs und der Auseinandersetzung zu entwickeln. Universitäten gäben Flüchtlingen eine neue Perspektive und böten jungen Menschen aus sozial benachteiligten Familien Aufstiegschancen. Die Universitäten seien daher eine wichtige Ressource, damit die Früchte von Forschung und Innovation allen Menschen zugutekommen könnten.

Die Zukunft Europas und seiner Gesellschaften hänge von Forschung und Innovation ab. Zugleich seien Forschung und Innovation für viele Menschen beunruhigend, da sie zu Veränderungen führten. Universitäten stünden im Zentrum dieses Prozesses. Denn die Universität sei nicht nur der Ort, an dem viele Innovationen ihren Ausgang nähmen, sondern auch der Ort, der Lösungen für die damit verbundenen Probleme anbieten könne. Die Universitäten müssten die Bedenken derjenigen Menschen ernst nehmen, die sich von der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt fühlten. Nicht zuletzt müssten die Hochschulen aber auch für die kritische Auseinandersetzung, für Bildung und die Suche nach der Wahrheit eintreten.   

Das erste öffentliche Symposion von „The Guild of European Research-Intensive Universities“ findet am (heutigen) Montag ab 17.00 Uhr in der Bibliothek Solvay in Brüssel statt. Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Themen Open Science und Open Innovation. Daniel Buhr, Professor für Policy Analyse und Politische Wirtschaftslehre an der Universität Tübingen, wird das vielbeachtete Projekt „Lebensphasenhaus“ vorstellen. Gäste der Tagung sind unter anderem Professor Jean-Pierre Bourguignon, der Präsident des Europäischen Forschungsrates, sowie Robert-Jan Smits, der Leiter der EU-Generaldirektion für Forschung und Innovation.

„The Guild“  war im vergangenen Sommer gegründet worden. Die Universität Tübingen zählt zu den Gründungsmitgliedern. Der Vereinigung sind in den vergangenen Monaten zahlreiche weitere Top-Universitäten beigetreten, wie beispielsweise die Universität Louvain in Belgien, das King´s College London oder die Universität Aarhus in Dänemark.  



Kontakt:
Dr. Karl G. Rijkhoek
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Telefon: +49 7071 29-76788
karl.rijkhoek[at]uni-tuebingen.de




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